Ostersonntag. Als Maria Magdalena, Maria und Salome am Ostermorgen das leere Grab entdeckten, da entsetzten sie sich. Und als sie es verließen, da fürchteten sie sich. Wissen wir also, was wir tun, wenn wir einander frohe Ostern wünschen? Früh schon empfanden Bearbeiter den Schluss des Markusevangeliums offenbar als mangelhaft, denn sie ergänzten die acht Verse, die wir eben in der Schriftlesung gehört haben, um weitere Episoden aus dem Leben des Auferstandenen. Entsetzen und Furcht am leeren Grab sollten nicht das letzte Wort haben. Einerseits verstehe ich das. Wer will schon bei Furcht und Zittern stehenbleiben? Andererseits verlieren wir dadurch etwas vom Realismus der Ostergeschichte. Das Grab ist leer. Jesus von Nazareth ist auferstanden. Damit ist aber noch nicht alles gut. Die Frauen am Grab halten mit ihrer Furcht, mit ihrem Entsetzen einen Platz frei auch für unsere Furcht und für unser Entsetzen.
WeiterlesenMonat: März 2021
Hebräer 11,1-2(8-12); 12,1-3
Palmsonntag. Nein, nicht schon wieder! Dieser Gedanke durchfuhr mich wie ein Blitz, als sich am Dienstag der vergangenen Woche die Ergebnisse der Bund-Länder-Gespräche abzeichneten: An Ostern sollten auch dieses Jahr keine Gottesdienste stattfinden. Jedenfalls nicht in der gewohnten präsenten Form, mit echten Menschen gemeinsam in einem Kirchenraum. Mittlerweile ist die Politik zurückgerudert. Aufregung und Verwirrung waren groß. Am Ende haben wir selbst eine verantwortliche Entscheidung für Online-Gottesdienste getroffen. Vom Standpunkt des Corona-Schutzes ist das vernünftig. Und darum trage ich diese Entscheidung ja auch mit, keine Frage. Doch wir Menschen haben ja nicht nur vernünftige Anteile. Ich spüre, wie mir die Situation zunehmend Mühe bereitet.
WeiterlesenEpheser 5,1-9
Okuli. Ich sitze auf der Bank in der Sonne und genieße die Wärme der ersten Sonnenstrahlen in meinem Gesicht. Um mich herum tönt fröhliches Kindergeschrei. Die Natur blüht auf. Alles wird grün. Das Leben erwacht. „Lebt als Kinder des Lichts“ höre ich den Widerhall alter Worte in mir. Nichts leichter als das. Und wie schön muss das sein!
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